Auch in diesem Jahr gab es wieder meine jährliche Dolomitentour, um die schönen Erinnerungen vergangener Jahre wieder aufzufrischen. Zum Glück bereitet uns die Pandemie zur Zeit keine Probleme beim Reisen. Also war wieder die Woche um Himmelfahrt meine Reisezeit.
Bevor ich nach Südtirol fahren konnte, stand erst noch ein Treffen mit Freunden auf der Tagesordnung. Also ging es von Freitag bis Sonntag (ohne Wohnmobil) ins Sauerland und wir verbrachten ein paar sehr schöne Tage. Das Wohnmobil war bereits reisefertig gepackt und wartete zuhause auf den Start.
22.05.2022 Tag 1 der Dolomitentour 2022:
Nach meiner Rückkehr aus dem Sauerland habe ich noch schnell den PKW ausgeladen und gegen 12 Uhr konnte ich starten. Mein Tagesziel sollte heute der Ferienhof „Sunnawirt“ bei Heiterwang sein. Die Fahrt verlief vollkommen staufrei und gegen 17:30 Uhr erreichte ich mein Tagesziel.
Pünktlich mit meiner Ankunft ging ein kräftiges Gewitter nieder. Das sollte mich aber nicht stören. Nachdem ich die Formalitäten mit dem Einchecken erledigt hatte, habe ich mir etwas zum Abendessen zubereitet und dann noch etwas ferngesehen. Da mir das Wochenende noch etwas in den Knochen steckte, war für mich sehr früh Feierabend und ich habe gegen 21:30 Uhr bereits im Bett gelegen.
23.05.2022 Tag 2 der Dolomitentour 2022:
Schon recht früh wache ich auf. Heute hatte ich noch einiges vor mir. Ich wollte mir die Hängeseilbrücke „Highline 179“ nicht mehr nur von unten betrachten, sondern ich wollte einmal darüberlaufen. Also bin ich die 8km vom Stellplatz mit dem Wohnmobil zum Parkplatz an der Burgenwelt gerfahren.
Die letzten ca. 2 km kabe ich zu Fuß zurückgelegt. Vom Museum im Tal ging es mit der Seilbahn hinauf zur Burgruine Ehrenberg und anschließend über die Hängebrücke auf die andere Seite der Bundesstraße zur Besucherplattform. Der Weg über die Brücke ist schon ein cooles Gefühl, hoch oben über der Straße auf einem schaukelnden Gestell aus Stahl.
Gegen Mittag ging es dann weiter über den Fernpass, das Kühtai und die Brenner-Bundesstraße nach Sterzing. Wie in jedem Jahr, habe ich auch dieses Jahr wieder einige Einkäufe im Eurospar in Sterzing erledigt.
Danach ging es über das Penserjoch und durch Bozen weiter nach Arco, im Norden des Gardasees. Auf dem „AB&C Arco Bed and Camping“ habe ich noch einen schönen Platz für eine Nacht bekommen, obwohl der Campingplatz bereits ausgebucht war.
Diesen Campingplatz besuche ich seit mehreren Jahren immer wieder, um dort meinen Vorrat an Merlot wieder aufzustocken. In diesem Jahr hatte ich leider Pech, es gab keinen Rotwein. Trotzdem habe ich es mir für eine Nacht bequem gemacht und abends Chilli Con Carne im Omnia zubereitet und anschließend noch Muffins für den nächsten Tag gebacken. Den Rest des Abends habe ich dann mit lesen und etwas Fernsehen verbracht.
24.05.2022 Tag 3 der Dolomitentour 2022:
Nach einer sehr ruhigen und angenehmen Nacht bin ich gegen 8:00 Uhr aufgestanden, habe einen Kaffee getrunken und eine Kanne Tee für den Tag gekocht. Anschließend bin ich mit meinem E-Scooter wieder einmal nach Riva del Garda an den Gardasee gefahren. Das herrliche Panorama habe ich bei einem Espresso genossen und bin noch etwas am Seeufer entlang gefahren, um mir das Treiben der Menschen und das Panorama noch etwas anzuschauen.
Danach bin ich mit dem Scooter wieder zurück zum Campingplatz gefahren. Den E-Scooter habe ich direkt noch einmal an die Steckdose angeschlossen und aufgeladen, wer weiß, wann ich ihn wieder brauche. Dann habe ich das Wohnmobil komplett ver- und entsorgt und war noch am Campingplatz duschen.
Nachdem ich mit allem fertig und abreisebereit war, habe ich noch ein nettes Gespräch mit der Inhaberin geführt. Nachdem sie von mir gehört hatte, dass ich ja extra wegen dem Rotwein zum Gardasee gefahren war, hat sie mir einen Weinhändler in Mezzacorona empfohlen, der auch einen guten Merlot haben soll. Sie hat auch direkt dort angerufen und nach dem Flaschenpreis gefragt, da ich keine (am Gardasee durchaus üblichen) Mondpreise bezahlen wollte. Die Auskunft war, dass noch genug Merlot vorrätig sei und der Preis war akzeptabel, zwar etwas teurer als auf dem Campingplatz, aber trotzdem noch in Ordnung. Sie hat mir dann noch empfohlen, doch im Herbst schon einmal per Email anzufragen, ob es im nächsten Jahr Merlot gibt und dann gleich für mich zu reservieren. Diesen Rat werde ich befolgen.
Mezzacorona lag quasi auf meinem Weg in Richtung Dolomiten, also habe ich dort einen kurzen Halt eingelegt und einen Vorrat an Merlot gekauft. Verkosten konnte ich ihn leider nicht, also habe ich auf die Empfehlung der Campingplatzbetreiberin vertraut. Nach dem Weinkauf habe ich gleich auf dem Parkplatz des Weingutes meine Mittagspause gemacht und etwas gegessen.
Danach ging es weiter zum heutigen Tagesziel. Über Pardatsch, Moena und Canazei ging es zum Pordoi-Joch, das ich gegen 15:3o Uhr erreicht hatte. Hier war ich früher schon ganz oft mit meinem Sohn, deshalb gehört dieser Pass regelmäßig zu meinen Zielen. Ich habe es mir zunächst in der Sonne bei einem Kaffe und Muffins gemütlich gemacht und anschließend noch in Gedenken an meinen Sohn ein Glas Rum getrunken und einen Zigarillo geraucht, ganz so als wäre er dabei gewesen. Dabei habe ich mich der schönen Zeiten erinnert, die wir gemeinsam jedes Jahr hier verbracht haben.
Nach einem kleinen Spaziergang über das Plateau habe ich es mir im Wohnmobil gemütlich gemacht. Man merkte eben doch, dass auf es 2240 Meter über dem Meer etwas kühler war. Ich machte mir mein Abendessen warm (Reste vom Chilli vom Vortag) und ließ es mir schmecken. Inzwischen fing es draußen an zu regnen. Also hat wieder der Fernseher als Abendunterhaltung gediehnt, bis gegen 22:00 Uhr ein kräftiges Gewitter aufzog. Es blitzte und donnerte ringsum und der Internetempfang war plötzlich nur noch sehr schlecht, dass an Fernsehen nicht mehr zu denken war. Also beschloss ich, mich mit meinem Buch ins Bett zu legen. Doch dann wurde der Regen immer heftiger, dass es regelrecht auf das Dach vom Wohnmobil geprasselt hat. Dazu gesellten sich noch heftige Windböen, die das Wohnmobil nach allen Regeln der Kunst durchschüttelten. Zum Glück war das Unwetter nach ca. einer Stunde vorbei und es blieb nur noch der Dauerregen. Trotzdem konnte ich gut schlafen.
25.05.2022 Tag 4 der Dolomitentour 2022
Gegen 6:30 Uhr bin ich aufgewacht und es war ziemlich kalt im Wohnmobil. Das Innenthermometer zeigte gerade mal noch 8°C an, draußen waren es nur 4°C. Also musste heute zum ersten Mal die Heizung ihren Dienst tun. Der Langzeitwetterbericht hatte für heute einen schönen, sonnigen Tag vorhergesagt, so dass heute die Drei Zinnen auf meinem Programm standen. Die Realität sieht leider anders aus. Es war grau, kalt und nass und inzwischen sagte der Wetterbericht für diesen Tag Dauerregen und vereinzelte Gewitter bis in den späten Nachmittag voraus. Also konnte ich mir Zeit nehmen auf meinem Weg zu den Drei Zinnen. Wenn man dem Wetterbericht glauben konnte, sollte der morgige Vormittag schön sein.
Mein Weg führte mich also vom Pordoijoch über den Falzaregopass, den Valporolapass, das Grödnerjoch und das Sellajoch durch Canazei zum Fedaia-Stausee.
Nach einer kurze Mittagspause bin dann weiter über denn Passo Giau zum Misurinasee, gefahren.
Dort habe ich noch eine Runde mit dem E-Scooter um den See gedreht, der ist ja echt in kürzester Zeit umrundet.
Nun sollte es zum Rifugio Auronzo gehen, weil ich ja am nächsten Morgen meine geplante Wanderung um die Drei Zinnen machen wollte. Leider ist mir das Glück auch dieses Jahr nicht gesonnen. Obwohl ich von der Touristeninformation per Email die Auskunft bekommen hatte, dass die Drei-Zinnen-Straße geöffnet hat, stand ich dann doch vor einer Sperre. Eine Auffahrt zu den Drei Zinnen war nicht möglich, damit muss man in den Bergen aber immer rechnen. Als Plan B musste mal wieder der Caravanpark Sexten herhalten. Also quartierte ich mich für eine Nacht auf dem Campingplatz ein und verbrachte den Nachmittag mit Lesen und Backen, es gab mal wieder Muffins. Gegen Abend wurde sogar das Wetter noch einmal schön.
26.05.2022 Tag 5 der Dolomitentour 2022:
Wie vorhergesagt, erwartete mich der neue Tag mit schönem Wetter. Ich wollte die Hoffnung auf eine schöne Wanderung um die Drei Zinnen nicht so ganz aufgeben. Also habe ich im Caravanpark noch einmal alles ver- und entsorgt, habe geduscht, meinen Kaffee getrunken und mir wieder eine Kanne Tee für den Tag gekocht. Anschließend wollte ich mein Glück noch einmal an der Drei-Zinnen-Straße versuchen. Nachdem ich gestern ja über Toblach nach Sexten gefahren war, wählte ich heute die andere Richtung über den Kreuzbergpass und Auronzo di Cadore, also habe ich die Drei Zinnen wieder einmal umrundet, allerdings nicht so, wie geplant.
Am Misurinasee angekommen fand ich eine Hinweistafel vor, die ankündigte, dass die Drei-Zinnen-Straße wegen Schneeglätte noch immer gesperrt war.
Schade, aber nicht zu ändern. Also war mein nächstes Ziel das Würzjoch. Es ging wieder über den Passo Tre Croci, den Falzaregopass, durch Arabba und Stern bis St. Martin in Thurn, dort begann wieder der Einstieg in das Würzjoch. Ich fuhr bis zum Wanderparkplatz unterhalb der Passhöhe, auf dem ich vor einigen Jahren schon einmal übernachtet hatte. Übernachten wollte ich dort nicht, aber eine kleine Wanderung machen. Am Parkplatz fand ich ein Schild, dass die Mauerberghütte geöffnet sei.
Also befragte ich meine Wander-App (Komoot) nach der Route und fand, dass ca. 3 km für den einfachen Weg in Ordnung waren. Die Wanderung zur Hütte war sehr schön, aber auch anstrengend. Ich war ja gänzlich ungeübt und es ging zum Teil über Stock und Stein, das hatte teilweise schon etwas von Bergsteigen, aber das Panorama hat mich dafür entschädigt.
An der Hütte angekommen, wollte ich erst mal etwas trinken und musste zu meinem Schrecken feststellen, dass ich meinen Geldbeutel im Wohnmobil vergessen hatte. Ich dachte schon, dass ich jetzt ohne Erfrischung zurück wandern müsste, dann fiel mir ein, dass ich ja eine digitale Kreditkarte von der Frankfurter Eintracht auf dem Handy hatte. Also habe ich die Bedienung gefragt, ob ich dort mit NFC (kontaktlos) bezahlen könnte. Das wurde bejaht und schon war meine „Not“ vorbei. Ich trank also erst mal ein isotonisches Kaltgetränk, ein alkoholfreies Weizenbier. Nachdem der Durst gestillt war, gönnte ich mir noch ein Stück Apfelstrudel und einen Kaffee. Meine Trinkflasche wurde auch noch einmal mit frischem Wasser gefüllt.
Danach konnte es auf den Rückweg gehen. Obwohl es größtenteils bergab ging, war der Weg doch nicht so ganz einfach, weil es eben immer wieder durch das Gelände ging. Manchmal habe ich gezweifelt, ob das wirklich der richtige Wanderweg sein soll, aber die Route war in regelmäßigen Abständen mit rot/weißen Markierungen versehen. Am Wohnmobil angekommen, war ich komplett nass geschwitzt und musste mich erst mal umziehen.
Nach einer kurzen Pause beschloss ich, noch etwas weiter zu fahren. Mein heutiges Tagesziel war der Jaufenpasss, den ich gegen 19 Uhr erreicht habe.
Dort angekommen ging es erst einmal wieder ans Essen zubereiten und anschließend habe ich noch unser Reisetagebuch (Papier) geschrieben und etwas ferngesehen. Gegen 22 Uhr war es dann auch schon wieder Zeit für die Nachtruhe. Wie immer habe ich himmlisch geschlafen, in ca. 2000m Höhe. Es war absolut ruhig, nur ganz selten fuhr einmal ein Fahrzeug vorbei.
27.05.2022 Tag 6 der Dolomitentour 2022:
Gegen 7 Uhr bin ich aufgewacht, es waren bereits die ersten Motorradfahrer unterwegs, deren Geräusche mich geweckt haben. Die Sonne schien und obwohl es noch etwas neblig war, versprach es ein schöner Tag zu werden. Das sollte auch mein letzter Tag der diesjährigen Tour in den Dolomiten werden. Nach dem Morgenritual, (Kaffeetrinken und Tee kochen) kam auch der Wirt der Panoramahütte, mit dem ich mich noch kurz unterhalten habe. Danach ging es den Pass hinunter ins Tal und direkt wieder das Timmelsjoch hinauf. Kurz vor der Passhöhe auf ca. 2000 Meter Höhe fuhr ich noch einen Wanderparkplatz an und machte noch eine schöne Abschlusswanderung zum Seebersee. Auf dem Rückweg gab es dann noch eine kurze Einkehr und ein leckeres Essen in der Oberglanegg Alm.
Nach der Stärkung habe ich die Weiterreise über das Timmelsjoch angetreten.
Das letzte Ziel der Tour war, wie im Vorjahr, die Schwäbische Alb, um einen Kurzbesuch bei meinen Freunden in Bad Überkingen zu machen. Wir haben zusammen lecker gegrillt und einen angenehmen Abend bei ein paar Gläschen Wein verbracht. Die letzte Nacht der Reise verbrachte ich im Wohnmobil, das direkt vor dem Haus meiner Freunde stand.
28.05.2022 Tag 7 der Dolomitentour 2022:
Nach einem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen ging es nun endgültig auf die Heimreise. Nach ziemlich genau 3 Stunden fuhr ich zuhause auf den Hof und begann sofort, das Wohnmobil auszuräumen und für die nächste Reise einsatzbereit zu machen, inklusive Innen- und Außenreinigung.
Fazit:
Auch dieses Jahr war die Dolomitenreise wieder vollgepackt mit vielen schönen Erinnerungen. Das Wetter hatte viel zu bieten, von herrlichem Sonnenschein bis Gewitter und Sturm. Zum ersten Mal habe ich auf meinen Reisen auch kleinere Wanderungen eingebaut und ich fand dieses Erlebnis sehr schön. Im Gebirge können Wanderungen (besonders für Ungeübte) schon mal anstrengend sein, aber das Panorama und die Ruhe mitten in der Natur entschädigen für die Anstrengungen. Ich könnte mir vorstellen, das in Zukunft häufiger zu machen. Im nächsten Jahr werde ich meine Reise aber mal zu einer anderen Jahreszeit antreten, da im Mai noch häufiger mit Straßensperrungen wegen Schneeglätte zu rechnen ist. Vielleicht klappt es ja dann im nächsten Jahr einmal mit der Wanderung um die Drei Zinnen. Aber auch andere Ziele, wie zum Beispiel der St.-Gotthard-Pass, der Umbrailpass (beide in der Schweiz) und das Stilfser Joch auf italienischer Seite haben immer sehr lange Wintersperre und würden sich auch einmal für einen Besuch lohnen.
Natürlich gab es auch auf dieser Tour wieder jede Menge kulinarische Genüsse, aber anders als auf früheren Reisen. Nach einer gesundheitsbedingten Ernährungsumstellung gab es weniger Fleisch, dafür viel mehr Gemüse zu Essen. Davon gibt es diesmal aber keine Bilder, ich möchte ja niemanden langweilen 😉