Auch in diesem Jahr stand am Himmelfahrtswochenende wieder eine Tour in Dolomiten an. Diese Tour stand wieder ganz unter dem Zeichen der Erinnerung an meinen verstorbenen Sohn, da wir hier in der Vergangenheit viele schöne Motorradausflüge gemacht haben. Manche Leute fragen sich, wie man auf die Idee kommt, ausgerechnet mit einem Wohnmobil die ganzen Pässe zu befahren, aber für mich stecken in jeder Kurve und auf jeder Passhöhe ganz viele, wunderbare Erinnerungen.
Tag 1: Mittwoch, 09.05.2018
Nachdem bereits am Dienstag das Wohnmobil reisefertig war, ging es am Mittwoch damit gleich zur Arbeit. Wie geplant konnte ich mich schon am frühen Vormittag aus dem Büro verabschieden und in Richtung Süden starten. Die Anreise verlief wenig spektakulär über die A7 bis zum Fernpass und dann über die Brennerautobahn. So erreichte ich gegen 19 Uhr Sterzing, um dort zunächst die geplanten Einkäufe zu erledigen. Es wurden etwas Käse, Wein , Speck und Oliven gebunkert, dann ging es weiter in Richtung Penser Joch auf 2211 Meter, meinem ersten Übernachtungsplatz.
Der Pass hatte bis zum letzten Wochenende noch Wintersperre und das Hotel war noch geschlossen. So konnte ich ungestört in aller Einsamkeit auf dem Parkplatz vor dem Hotel übernachten.
Leider war mir das Wetter nicht wohl gesonnen, so dass ich während meiner kompletten Tour, bis auf wenige Ausnahmen, von Regen begleitet wurde. Natürlich hätte ich viel lieber Bilder bei Sonnenschein geschossen, aber das Leben ist kein Wunschkonzert.
Tag 2: Donnerstag, 10.05.2018
Auch am Morgen war das Wetter nicht besser, aber immerhin begannen die ersten Vorbereitungen im Hotel.
Nach dem Frühstück ging es weiter über Bozen und Meran hinauf zum Jaufenpass auf 2094 Meter.
Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder ins Tal, nochmals durch Sterzing und über die Alte Brennerstraße in Richtung Brixen. Ich hatte mir vorgenommen, einmal das Würzjoch komplett zu befahren. Das kannte ich von unzähligen Motorradtouren und hatte es als sehr schmale und auch schlechte Straße in Erinnerung. Da aber gerade am Würzjoch sehr viele Erinnerungen an meinen Sohn hängen, wollte ich es dennoch wagen.
Die Straße war sogar noch schlechter, als ich sie in Erinnerung hatte, aber sie war zu bewältigen. Leider gibt es davon keine Bilder, da ich ja allein unterwegs war und für jedes Foto anhalten musste. Aber ich habe die komplette Tour mit einer Dashcam aufgezeichnet und werde mal noch ein Video zusammenstellen (ein Mix aus Dashcam, Handyvideos und einzelne Drohnenaufnahmen). Das kann aber noch etwas dauern.
Am Würzjoch auf 1987 Meter angekommen, habe ich mich natürlich erst mal umgesehen und die Gegend auf mich wirken lassen.
Anschließend gab es in der Hütte ein leckeres Mittagessen.
In meiner ursprünglichen Planung sollte hier meine zweite Übernachtung stattfinden, da es aber noch viel zu früh am Tag war, habe ich beschlossen, weiter zu fahren.
Also ging es über St. Martin in Thurn und den Valporolapass, über den Falzaregopass zum Pordijoch auf 2240 Meter.
Auch an diesen Pass habe ich sehr viele Erinnerungen. Da ich hier bereits im letzten Jahr übernachtet hatte, wollte ich natürlich heute einen anderen Platz zur Übernachtung suchen. Aber vorher bin ich mit der Seilbahn bis auf die Spitze mit knapp 3000 Meter gefahren.
Danach wollte ich meinen nächsten Übernachtungsplatz am Lago di Fedaia ansteuern, aber leider war der Fedaiapass gesperrt. Also ging es hinauf zum Sellajoch auf 2240 Meter.
Es hatte doch tatsächlich einmal aufgehört zu regnen, so dass ich mir einen Stuhl vor das Wohnmobil gestellt habe und mit einem Whisky in der einen Hand und einer Zigarre in der anderen Hand einfach das Panorama genossen habe. Bilder gibt es davon nicht, da ich keine Selfies mag. Anschließend gab es ein Abendbrot aus den Köstlichkeiten, die ich in Sterzing eingekauft hatte.
Tag 3: Freitag, 11.05.2018
Der nächste Morgen begann vielversprechend mit Sonnenschein.
Also wollte ich den Versuch wagen, zu den Drei Zinnen zu fahren. Aber zuerst gab es erst mal ein leckeres Frühstück.
Anschließend ging es ins Tal nach Arabba auf den dortigen Stellplatz zur Ver- und Entsorgung.
Der Stellplatz sah ziemlich verlassen aus. Das eine Wohnmobil schien nur abgestellt und unbewohnt zu sein. Auch sonst habe ich keine Menschenseele dort getroffen. Aber die Schranke war offen und die V&E hat funktioniert. An der V&E stand ein Schild, dass man sich in der Bar melden sollte, um die Gebühr in Höhe von 6,- Euro zu bezahlen. Da aber auch in der Bar niemand anzutreffen war, blieb meine V&E kostenlos.
Obwohl das Wetter schon nicht mehr so gut aussah, beschloss ich zunächst bis zum Lago di Misurina zu fahren, da auch hier einige Erinnerungen waren. Dort angekommen, war die Wolken doch leider wieder so zugezogen, dass ich mir die mautpflichtige Fahrt hoch zum Rifugio Auronzo aus dem Kopf geschlagen habe.
Also habe ich mein Fahrrad abgeladen und bin zunächst in eine Bar gefahren, um einen Cappuccino. Direkt neben der Bar ist ein Souvenirladen, in dem ich vor vielen Jahren für meinen jüngsten Sohn ein T-Shirt gekauft hatte, dass fortan sein Lieblings-Shirt war. Natürlich ist er bereits herausgewachsen, also versuchte ich mein Glück, ein ähnliches T-Shirt für ihn zu kaufen. Ich hatte Glück und wurde fündig.
Dann ging es weiter am See entlang, bis ich in einer Pizzeria gelandet bin und eine leckere Pizza als Mittagessen zu mir genommen habe.
Da ich bei dem schlechten Wetter und der nicht vorhandenen Fernsicht nicht zu den Drei Zinnen fahren wollte, habe ich mich langsam auf den Rückweg begeben, um doch noch am Würzjoch zu übernachten. Also ging es zurück über den Passo Tre Croci , Falzarego und Valporola wieder zum Würzjoch. Noch 5km vor der Passhöhe habe ich einen kurzen Zwischenstopp in Antermoia eingelegt, um alte Bekannte zu besuchen, die Inhaber des Hotel Antermoia. Dort war ich mehrfach zu meinen Motorradzeiten einquartiert und kannte die Inhaber recht gut. Im letzten Jahr habe ich auf deren Parkplatz übernachtet.
Leider war das Hotel wegen Urlaub geschlossen, also bin ich weiter gefahren zur Passhöhe. Kurz vor der Passhöhe kam die Sonne raus, so dass ich oben angekommen diesen herrlichen Regenbogen genießen konnte.
Nach dem Abendessen in der Hütte (diesmal ohne Foto) habe ich noch einen Spaziergang gemacht und mir einfach noch etwas die Gegend angesehen, die ich mit meinem Sohn so oft besucht hatte.
Tag 4: Samstag, 12.05.2018
Am Samstag ging es dann schon wieder auf dem Heimweg, um einen lieben Forumsfreund in München zu besuchen. Dort haben wir einen sehr netten Nachmittag und Abend verbracht, von dem es keine Fotos gibt.
Tag 5: Sonntag, 12.05.2018
Am Sonntag bin ich bereits um 7 Uhr wieder auf der Autobahn um gegen 12 Uhr staufrei zuhause anzukommen.
Ich hoffe, mein kleiner Bericht hat Euch gefallen, auch wenn ich mir den Sonnenschein auf den Bildern nicht herbeizaubern konnte.
Zum Schluss noch einige bewegte Bilder 😉