Vorwort
Der Sommerurlaub in diesem Jahr war mal wieder relativ spontan und ungeplant. Wir hatten diesmal nur eine Woche Zeit. Ursprünglich war geplant, von Samstag bis bis Montag oder Dienstag zu dritt irgendwo an einen See zu fahren, um etwas mit dem Stand-Up-Board (SUB) zu paddeln und Fahrrad zu fahren. Danach wollten wir unseren Sohn wieder nach Hause bringen und allein noch ein paar Tage losfahren.
Samstag, 14.08.21 bis Montag 16.08.21
Der Start verlief noch nach Plan. Wir hatten vorsorglich für eine Nacht einen Platz auf dem Wohnmobilhafen & Campingplatz am Schieder-See reserviert, weil durch die immer noch anhaltende Corona-Situation überall Hochbetrieb war. Da der Platz erst ab 15 Uhr frei war und unsere Anfahrt relativ kurz sein sollte, sind wir am Samstag, den 14.08.21 gegen Mittag zuhause gestartet, was unserem Sohn natürlich schon mal gefiel. Der Wohnmobilhafen ist eine recht nette und preisgünstige Mischung aus Wohnmobilstellplatz und Campingplatz, mit allem, was ein Wohnmobilist so braucht. Sogar frische Brötchen konnte man sich im Info-Center bestellen. Der einzige Negativpunkt waren die vielen Fliegen, die aber dem Ponyhof geschuldet waren.
Auf dem Platz angekommen, bauten wir erst mal unser „Lager“ auf. Dazu gehörte diesmal auch ein kleines Zelt für unseren Sohn. Da er im Langschläferalter ist, und bei heruntergefahrenem Hubbett morgens kaum Bewegungsraum im Wohnmobil bleibt, wollten wir diese Variante einmal probieren.
Diese Variante hat sich als durchaus praktisch erwiesen. Da ich auch eine sehr komfortable Klappliege (aus dem Angelzubehör) und einen sehr bequemen Schlafsack (ebenfalls aus dem Angelbereich) besitze, konnte unser Sohn recht angenehm im Zelt schlafen und wir hatten morgens den nötigen Platz, um aufzustehen und Frühstück vorzubereiten.
Der Schieder See ist ein hübscher kleiner See, den wir mit unseren Fahrrädern erst einmal zu zweit, später dann zu dritt umrundet haben.
Auch das Schloss Schieder war durchaus einen Besuch wert.
Natürlich waren wir auch mit dem SUB auf dem See unterwegs (davon gibt es leider keine Bilder). Am Abend durfte dann der Elektro-Scooter auch noch einmal ran.
Unser Sohn hatte plötzlich die Idee, dass wir doch auch nach Port Zèlande (Zeeland) fahren könnten, weil sein Schulfreund dort im Centerpark gerade seinen Urlaub verbrachte. Diesen Camping Port Zèlande kannten wir bereits von früheren Besuchen und tatsächlich gelang es uns, für Dienstag bis Donnerstag einen freien Stellplatz zu reservieren. Damit war der ursprüngliche Plan, unser Kind nach 2-3 Tage wieder zuhause abzusetzen, hinfällig geworden. Also verlängerten wir unseren Aufenthalt am Schieder See bis Montag und verbrachten noch einmal einen entspannten Tag mit dem Board auf dem Wasser und mit den Fahrrädern um das Wasser. Wir freuten uns darauf, dass wir doch noch die Nordsee sehen konnten, obwohl wir damit ursprünglich nicht gerechnet hatten.
Montag, 16.08.21
Am Montag ging es dann gegen Mittag in Richtung Niederländische Grenze. Wir hatten ja noch einen kompletten Tag Zeit und wollten noch eine Zwischenübernachtung einlegen. Unmittelbar nachdem wir unser Lager abgebaut hatten und gestartet waren, fing es an zu regnen und hörte eigentlich auch den ganzen Tag nicht mehr auf. Deshalb kam uns so ein Fahrtag gerade recht. Wir hatten uns mehrere Stellplätze herausgesucht und sind schließlich auf dem Wohnmobilstellplatz am Yachthafen in Emmerich am Niederrhein gelandet.
Wir hatten Glück und konnten einen Stellplatz in der ersten Reihe ergattern und hatten so einen schönen Blick auf den Yachthafen. Weil es bei unserer Ankunft und auch in der Nacht immer wieder geregnet hat, haben wir auf das Zelt verzichtet und zu dritt im Wohnmobil übernachtet. Für eine Nacht war das in Ordnung, zumal ich freiwillig im Hubbett geschlafen habe und somit morgens der Platz auch wieder frei war. Wir haben dann einfach die Tür zum Schlafbereich geschlossen und unser Sohn konnte noch etwas im Einzelbett im Heck ausschlafen, während wir vorn gefrühstückt haben.
Dienstag, 17.08.21 bis Donnerstag, 19.08.21
Als wir abfahrbereit waren, haben wir unseren Sohn geweckt und er konnte dann auf seinem Sitzplatz erst mal munter werden. Die Fahrt durch die Niederlande bis nach Port Zèlande verlief recht entspannt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie diszipliniert außerhalb Deutschlands der Straßenverkehr funktioniert. Am frühen Nachmittag kamen wir in Port Zèlande an und der Check-In war dank Onlinebuchung unkompliziert und schnell. Coronabedingt gab es ein paar Besonderheiten, die uns aber nicht gestört hatten.
Leider war auch in Zeeland das Wetter nicht besser, es regnete immer wieder, gab aber auch zwischendurch recht sonnige Phasen. Also musste das Zelt zunächst unter der Markise aufgebaut werden und dann nur noch nach hinten getragen und befestigt werden.
Mit meinem Sohn besuchte ich zunächst das Schwimmbad „Aquamundo“, die eigentliche Attraktion des Centerparks. In diesem Jahr sollte einiges anders sein, z.B. musste man online ein Zeitfenster von 2 Stunden für den Schwimmbadbesuch buchen und es waren auch nicht alle Bereiche geöffnet. Aber das sollte uns nicht weiter stören, da man bei dem Regenwetter sowieso nichts anderes unternehmen konnte.
Am nächsten Morgen war das Wetter dann wieder etwas besser, so dass wir eine Runde mit den Fahrrädern fahren konnten (natürlich nur zu zweit).
Nachmittags drehte ich noch einmal eine kleine Erkundungsrunde mit dem E-Scooter durch die Marina Port Zèlande.
Unser Sohn hatte Gelegenheit, sich mit seinem Schulfreund zu treffen und wir hatten noch einmal die Gelegenheit, mit den Fahrrädern zum Strand zu fahren und in einer Strandbar etwas dem Treiben am Strand zuzuschauen.
Damit ging dann unser kurzer Nordsse-Aufenthalt schon wieder dem Ende entgegen.
Donnerstag, 19.08.21
Um 11 Uhr mussten wir den Platz räumen, also haben wir gegen 10 Uhr unseren Sohn geweckt und das komplett nasse Zelt abgebaut. Das wurde kurzzeitig in einem großen Müllsack in der Heckgarage verstaut, um dann später zuhause getrocknet zu werden. Nachdem unser Sohn sein Ziel erreicht hatte, seinen Freund in Holland zu treffen, hatte er dann keine große Lust mehr, auf dem Heimweg noch einmal eine Zwischenübernachtung einzulegen. Also ging es die ca. 480 km mit nur kurzen Pausen zum Tanken und Essen in einem Rutsch durch bis nach Hause. Wir haben das Zelt ausgeladen, das dritte Fahrrad abgeladen und sonst das Wohnmobil reisefertig im Hof stehen gelassen, weil wir zu zweit noch einmal losfahren wollten, wenn auch nur noch für eine Nacht.
Freitag, 20.08.21
Nach einer Zwischenübernachtung in unseren heimischen Betten ging es schon relativ früh wieder los. Wir hatten kein konkretes Ziel, wollten aber nicht zu weit fahren und es sollte eine schöne Stelle zum Radfahren sein. Wir hatten uns wieder mehrere Alternativen herausgesucht, sind dann im dritten Versuch in der Nähe von Seligenstadt am Main gelandet. Wir standen auf einem einfachen Parkplatz ohne jegliche Infrastruktur, die brauchten wir ja auch nicht. Der Parkplatz war recht groß und direkt am Main, nur durch eine Wiese und den Radweg getrennt. Wir waren nicht die einzigen Besucher mit Wohnmobil, aber es hielt sich in überschaubaren Grenzen. Das Wetter passte, also wurden die Fahrräder startklar gemacht.
Wir sind eine wunderschöne Fahrradrunde gefahren, zuerst über eine Brücke hinüber auf das bayrische Mainufer, dort zurück bis zur nächsten Brücke und dann durch Seligenstadt zurück.
Obwohl ich fast 20 Jahre in unmittelbarer Nähe zu Seligenstadt gewohnt habe, kannte ich viele schöne Flecken noch nicht. Gekrönt wurde der Ausflug dann mit einem leckeren Spaghettieis im Eiscafe „Maintor“.
Nach einer kurzen Pause im Wohnmobil besuchten wir dann auch noch die Wasserburg Seligenstadt.
Den Abend ließen wir dann im Wohnmobil bei einem leckeren Essen aus dem Omnia und einer Flasche Wein gemütlich ausklingen.
Nach einer sehr ruhigen Nacht machten wir uns endgültig auf den Heimweg und kamen nach einer knappen Stunde Fahrzeit zuhause an. Wir begannen sofort damit, das Wohnmobil auszuräumen und zu reinigen, um es für die nächste Reise wieder startklar zu haben. Außerdem musste ja noch das nasse Zelt zum Trocknen aufgehängt werden, das Wetter war ideal dazu.
Ich hoffe, Euch hat unsere kleine Reise wieder ein wenig gefallen. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise und nehmen Euch vielleicht wieder mit 😉
Wichtiger Hinweis zum Wein
Zum Wein möchte ich an dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung machen: Kurz vor unserem Urlaub ereignete sich im Ahrtal eine noch nie dagewesene Flutkatastrophe, die weite Teile des Ahrtals in ein regelrechtes Trümmerfeld verwandelt hat. Von den Ausmaßen dieser Katastrophe konnte ich mich während eines Katastrophenschutzeinsatzes mit eigenen Augen überzeugen. Neben der Möglichkeit der aktiven Hilfe vor Ort oder der Möglichkeit von Geldspenden, hat das Weingut St. Antony aus Nierstein eine Aktion #solidAHRität ins eben gerufen. Bei dieser Aktion haben Winzer aus allen Weinbauregionen in Deutschland, Österreich und Italien (inzwischen wohl sogar weltweit) Weine gespendet, die vom Weingut St. Antony als Überraschungspakete verkauft wurden. Der Erlös aus dieser Aktion soll zu 100% dem Wiederaufbau des Weinbaus im Ahrtal zugute kommen. Wir haben gern so ein Paket gekauft, um die Region zu unterstützen und haben während unserer Urlaubsreise den einen oder anderen Tropfen getrunken, alles ausgesprochen leckere Weine. Leider scheint die Aktion ausgelaufen zu sein, auf der Seite des Weingutes ist nichts mehr zu finden.
Aber auch betroffene Winzer verkaufen zum Teil ihre „Flutweine“, auch das ist eine Möglichkeit, den Betrieben direkt zu helfen.